Die Anordnung der Fenster und die Pfostenreste der ehemaligen Böden in der Mauer lassen im entkernten und ausgeschlachteten Silo erkennen, dass das Gebäude bei Erbauung als Lager mit zwei Geschossen und einem Kellerraum genutzt wurde.
Hermann Schmidt entfernte die ehemaligen einzelnen Geschossdecken, um stattdessen acht Silozellen in dem Gebäude zu errichten. Diese bestanden aus einer Balkenkonstruktion mit Brettern und einem unter der oberen Fensterreihe liegenden Boden, der von dem 1. Obergeschoss der Mühle zugänglich war.
Das Getreide konnte lose eingelagert werden. Befüllt und entleert wurden die einzelnen Zellen durch ober- und unterhalb der Silos angebrachte Rädler, die das Getreide waagerecht befördern konnten.
Balken und Eisenstangen – quer und längs angeordnet – ersetzten statisch die Funktion der früheren Geschossdecken.
Heute übernimmt diese statische Funktion unter anderem die neu eingezogene Empore, die sich im Silo ebenerdig zur Südseite befindet. Die Holztreppe zur Empore wurde aus zwei alten Mühlentreppen zusammengesetzt. Die Treppen befanden sich früher im alten Mühlengebäude und wurden dort schon wegen der ausgetretenen Stufen „gewendet“. Dies verrät auch die dem Silo angepasste Treppe. Die Eingangstreppe besteht aus Ziegeln des ehemaligen Fundaments der Silozellen.
Der Anblick des entkernten und von den Silozellen befreiten Raumes motivierte uns zu der heutigen Innengestaltung.